Die Geschichte der Schützengilde Steinkirchen

Anfang des Jahres 1925 kamen dem Gastwirt Claus Moje und dem Bauer Carl Holst die Idee einer Schützengilde. Nachzulesen ist, daß sie der Jugend Ertüchtigung angedeihen lassen wollten.

Im März fanden sich dann Carl Holst, Oberlandjäger i.R. Albert Frickmann, Hermann Müller, Fleischermeister Jakob Daberhahl, Adolf Giese, Kaufmann Julius Vollmer sowie der Zahnarzt Dr. Ernst Meinhardt in der Gastwirtschaft von Claus Moje 1. Sitzung ein.

Nun gab es also auch in Steinkirchen eine Schützengilde.

Das Grundstück wurde von Claus Moje zur Verfügung gestellt, der sich auch für die schnelle Errichtung des Standes einsetzte und von zahlungsfähigen Bürgern Geld sammelte.

Am 9. Mai 1925 wurde dann Julius Vollmer zum 1. Vorsitzenden gewählt. Beschlossen wurde u.a. der Beitrag, der auf 5 RM festgesetzt wurde. Der Beitritt zur Gilde sollten 3 RM betragen. Den Auftrag für den Bau des Standes wurde an den Zimmermann Mehrkens aus Horneburg vergeben. Die Schützengilde feierte dann auch im August unser 1. Schützenfest auf dem die Ehre des Königs der Schützenbruder Jacob Daberhahl errang. Bester Mann wurde in diesem Jahr Claus Ropers.

Im ersten Jahr zählte der Verein schon 122 Mitglieder.

Die Schützengilde brauchte nun ja auch einen Spielmannszug, der dann 1926 ins Leben gerufen wurde. Dieser sorgte nun bei sämtlichen Festlichkeiten der Gilde für musikalische Unterhaltung, so auch am 18. August 1929, als die 1. Fahnenweihe stattfand.

Vorder- und Rückseite der ersten Schützenfahne

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auszug aus dem Zeitungsbericht über das Schützenfest 1955

Am 27. Januar 1932 wurde auf der Generalversammlung die Eintragung ins Amtsregister beschlossen. So konnte sich die Gilde dann bald als eingetragener Verein bezeichnen. Bei dem Schützenfest, das die Gilde 1934 feierte, wurde ein erheblicher Überschuß erwirtschaftet, so daß davon 40 Zentner Kartoffeln und 30 Schwarzbrote gekauft werden konnten, welches dann an die Bedürftigen in der Lühe Gemeinde verteilt wurde.

Während des Krieges fanden keine schießsportlichen Ereignisse statt. 1949 feierte die Gilde dann erstmals wieder ein Schützenfest. Mit Kleinkaliber schoß man erst 1952 wieder als der Schießstand eingeweiht wurde. Der Stand wurde in einem alten Graben gebaut, in dem man einfach am Anfang und in 50 m Entfernung den Graben zugeschüttet hatte. Geschossen wurde dann in Längsrichtung über das Wasser.

1961 wurde die Damenabteilung auf den Vorschlag des ehemaligen 2. Vorsitzenden Ernst-Hinrich Ossenbrügge und des Vorstandmitglieds Erich Cordes gegründet. Sie gaben damit den Ehefrauen der Schützen die Möglichkeit, am aktiven Leben der Schützengilde teilzunehmen.
Bei der Gründungsversammlung waren folgende Damen anwesend:
Gisela Bergmann, Margret Cordes, Elke Hauschild, Elsa Klassen, Annemarie Martens, Elsa Ossenbrügge und Gerda Wahlen. Nun hatten die Damen das Recht, am Königsfrühstück teilzunehmen und in den Umzügen mitzumarschieren.
Die Gründungsmitglieder begannen im Herbst des Jahres 1961 im Vereinslokal „Gasthof zur Post“ mit dem Luftgewehrübungsschießen. Durch Mundpropaganda kamen weitere Damen hinzu, sodaß man im Jahre 1962 schon an den Wettkämpfen teilnehmen konnte.

1973 wurde mit der Erstellung des Dorfgemeinschaftshauses ein neuer offener Luftgewehr- und KK-Stand geschaffen.

Über den Bau eines neuen überdachten Luftgewehrstandes wurde 1984 dann ernsthaft nachgedacht. Mit sehr viel Eigenarbeit wurde der Bau 1988 fertiggestellt und am 7. Mai 1988 mit viel Jubel und Trubel eingeweiht. 1996 wurde der alte KK-Stand in Eigenregie abgerissen und ein neuer, überdachter KK-Stand mit 6 Ständen gebaut, der im Frühjahr 1997 eingeweiht wurde.

Heute besteht die Gilde aus rund 470 Mitgliedern und feierte ihr 75-jähriges Jubiläum im Jahre 2000. Für die Zukunft wünscht sich die Gilde weiterhin rege Beteiligung und „Gut Schuß“…